Innovative Impulse für die Medienbildung: Der Medienbildungstag 2024 am Seminar Nürtingen
Am Donnerstag, den 14. November 2024, fand am Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Nürtingen (Grundschule) der diesjährige Medienbildungstag statt – ein Leuchtturmprojekt für digitale Bildung und Medienkompetenz in der Lehrerbildung und im Grundschulbereich. Die Veranstaltung überzeugte durch ein vielfältiges, praxisnahes Programm, das sowohl Lehramtsanwärter*innen als auch Lehrkräfte aus den Ausbildungsschulen und Seminarlehrkräfte gleichermaßen inspirierte.
Dies unterstreicht auch das folgende Feedback: “Mir hat die Veranstaltung richtig gut gefallen und ich kann wirklich überzeugt sagen, dass mir noch keine andere Fortbildung zum Thema „Medienbildung“ so viel gebracht hat wie die heutige. Ich fand das breite Spektrum an Apps und Materialien, die gezeigt und vor allem auch ausprobiert werden konnten, unheimlich toll. Auch inhaltlich waren die präsentierten Programme und Materialien so, dass ich mir sehr gut vorstellen kann, sie im Unterricht einzusetzen. Einfach praxisnah und unkompliziert. Ich werde nächstes Jahr definitiv wieder zum Medienbildungstag kommen.”
Unter der Gesamtleitung von Michael Wünsch, Bereichsleiter für Medienbildung und Multimedia am Seminar Nürtingen, begann der Tag mit einer inspirierenden Eröffnungsrede. In seiner Ansprache betonte Wünsch die Relevanz der Medienbildung als zukunftsweisende Schlüsselkompetenz für die Lehrerbildung und die Grundschulpädagogik.
Jochen Keil, Leiter des Kreismedienzentrums Esslingen, unterstrich in seiner Begrüßung die Synergien zwischen den Medienzentren und der Lehrerausbildung. Er hob hervor, wie wichtig es sei, Lehrkräfte frühzeitig mit digitalen Werkzeugen vertraut zu machen und ihnen praxisnahe Unterstützung zu bieten.
Eine Tagung im Zeichen der Medienbildung:
Die Welt der digitalen Medien und Technologien entwickelt sich rasant, und gerade im Bildungsbereich eröffnen diese Entwicklungen neue Potenziale. Der Medienbildungstag 2024 griff diese Dynamik auf und bot den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich intensiv mit innovativen Konzepten und Werkzeugen auseinanderzusetzen, die für den Schulalltag in der Grundschule und die Lehrerbildung von Bedeutung sind.
Vielfalt der Angebote: Für jede*n etwas dabei:
Ziel der Veranstaltung war es, digitale Werkzeuge nicht nur zu präsentieren, sondern diese auch praxisorientiert zu vermitteln und die didaktischen Einsatzmöglichkeiten im Schulalltag aufzuzeigen. Besonders hervorgehoben wurde der integrative Charakter der Veranstaltung: Neben bewährten digitalen Tools standen u.a. zukunftsweisende Technologien wie Coding, Künstliche Intelligenz (KI) und Virtual Reality (VR) im Fokus. Die Bandbreite der Mitmachangebote spiegelte dabei die Vielseitigkeit und Innovationskraft der Veranstaltung wider.
Blick auf die Praxis: Anwendungsorientierte Ansätze im Mittelpunkt:
Die Struktur des Medienbildungstags bot allen Beteiligten die Möglichkeit, sich aktiv und interaktiv in die Themen einzubringen. Besonders auch für Lehrkräfte aus den Ausbildungsschulen war dies eine wertvolle Gelegenheit, die in der Lehrerausbildung behandelten Inhalte unmittelbar kennenzulernen und sich für die eigene Praxis inspirieren zu lassen. Neben dem Fachlichen kam auch der Austausch nicht zu kurz: In den offenen Phasen nutzten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, sich zu vernetzen und über ihre Erfahrungen im Einsatz digitaler Medien zu sprechen.
Ein Modell für die Zukunft:
Die Veranstaltung war nicht nur eine Plattform für Innovationen, sondern auch ein wichtiger Baustein für die digitale Transformation im Bildungsbereich. Sie verdeutlichte, dass die sinnvolle Integration digitaler Technologien im Unterricht nicht nur eine technische Herausforderung ist, sondern auch eine didaktische und pädagogische Kompetenz erfordert. In diesem Sinne kann die Veranstaltung durchaus als Modell für ähnliche Formate in Ausbildung und vor allem auch Fortbildung dienen, um aufzuzeigen, wie digitale Kompetenzen in der Lehrerbildung erfolgreich gefördert werden können.
Die Resonanz auf den Medienbildungstag 2024 war durchweg positiv:
Die Teilnehmer*innen lobten die abwechslungsreichen und praxisnahen Inhalte sowie die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und neue Technologien auszuprobieren. Das Seminar Nürtingen hat mit diesem Tag einmal mehr seine Vorreiterrolle in der Lehrerbildung unter Beweis gestellt und gezeigt, wie digitale Bildung in der Praxis gestaltet und vorangetrieben werden kann.
Ein umfassender Einblick in die digitale Zukunft der Bildung. Die 14 Angebote im Überblick:
1. Informatisches Denken fördern – Programmieren in der Grundschule
Veronica Pfnür (LA GS Neidlingen) und Michael Wünsch (Bereichsleiter Seminar NT) präsentierten kindgerechte Werkzeuge wie ScratchJR, Cubetto, LEGO® Wedo und die Calliope mini, mit denen Grundschüler*innen spielerisch an Konzepte des informatischen Denkens herangeführt werden können. Im Fokus stand, wie diese Tools in den Unterricht integriert werden können, um logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern.
2. Coding in der Grundschule mit dem BlueBot Robot
Sina Kohne (LA Schillerschule ES), Bianca Löfflath (LA LUS Denkendorf), Elena Lohr (LA Weiherbachschule Aichtal-Grötzingen) und Stefan Genehr (Luginslandschule Stgt.) führten die Teilnehmer*innen in den spielerischen Einsatz des BlueBot Robots ein. Dieser einfache, programmierbare Roboter vermittelt Kindern die Grundlagen des Programmierens und weckt Freude am kreativen Problemlösen.
3. LEGO® Education SPIKE: Grundlagen der Robotik vermitteln
Silke Schick (Landesmedienzentrum Baden-Württemberg) zeigte anhand des LEGO® SPIKE Systems, wie Robotik und MINT-Themen in der Grundschule vermittelt werden können. Die Teilnehmer*innen lernten, wie Kinder durch den Einsatz von LEGO®-Bausätzen Grundlagen des Programmierens und der Robotik erlernen können.
4. Lernszenarien mit digitalen Medien im Deutsch- und Kunstunterricht
Ellen Deinet (Fachleiterin Seminar NT) veranschaulichte, wie digitale Medien wie iMovie und BookCreator zur Gestaltung kreativer und ansprechender Lernaufgaben genutzt werden können. Sie stellte Unterrichtsbeispiele vor, die sowohl die Medienkompetenz als auch die Kreativität der Schüler*innen fördern.
5. Medien zur Sprachförderung
Georg Humpfer (Fachleiter Seminar NT) präsentierte eine Reihe digitaler Tools, die speziell auf die Sprachförderung im Deutsch- und Englischunterricht abzielen. Der Fokus lag auf Anwendungen, die die mündliche und schriftliche Sprachkompetenz durch spielerische Ansätze unterstützen.
6. Naturwissenschaftlicher Sachunterricht und Digitalität
Torsten Wilcke (Fachleiter Seminar NT) zeigte, wie digitale Tools im naturwissenschaftlichen Sachunterricht eingesetzt werden können. Praktische Beispiele wie interaktive Simulationen und digitale Experimente machten die Verbindung von Technik und Naturwissenschaften erlebbar.
7. Digitale Medien und Apps im Mathematikunterricht
Christin Widmann (Fachleiterin Seminar NT) stellte Anwendungen vor, mit denen das räumliche und visuelle Vorstellungsvermögen der Schüler*innen gefördert werden kann. Beispiele beinhalteten interaktive Geometrie-Tools und Apps, die mathematische Grundlagen vermitteln.
8. LearningApps: Eigene multimediale Übungen erstellen
Jessica Heszler (Teckschule Dettingen/Teck) führte die Teilnehmerinnen in die Plattform LearningApps.org ein. Sie zeigte, wie Lehrkräfte und Schülerinnen ohne großen Aufwand interaktive Lernaufgaben erstellen können, die den Unterricht bereichern und differenziertes Lernen ermöglichen.
9. BreakoutEDU: Escape-Rooms im Klassenzimmer
Vivian Hummel mit Unterstützung von LA Emilie Rochus (beide Anton-Walter-Schule, Neuhausen a.d.F.) präsentierten das Konzept von BreakoutEDU. In einem praxisorientierten Workshop erlebten die Teilnehmer*innen, wie man mit analogen und digitalen Rätseln motivierende Unterrichtseinheiten gestaltet, die Teamarbeit und kritisches Denken fördern.
10. Virtual Reality im Unterricht
Sarah Enderle (LA GS Winkelwiese Tübingen) und Carina Sautter (LA FES Esslingen) demonstrierten, wie mit den Tools ThingLink und Genially interaktive Virtual-Reality-Szenarien erstellt werden können. Die Teilnehmer*innen konnten selbst immersive Lernwelten gestalten und erleben.
11. Adaptives Lernen mit DAKORA+
Jasmin Stolz (Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, ZSL) zeigte die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von DAKORA+, einem digitalen Landestool zur Lernstandserfassung und Kompetenzentwicklung. Die Teilnehmer*innen erhielten praxisnahe Einblicke in die Nutzung des Tools und dessen Vorteile für differenziertes Lernen.
12. Künstliche Intelligenz – Nutzungsszenarien für Lehrkräfte
Jan Hartwig (Kreismedienzentrum Esslingen) vermittelte einen Überblick über die Nutzung von generativen KI-Tools wie ChatGPT im Schulkontext. Er beleuchtete sowohl Chancen als auch Herausforderungen und ließ die Teilnehmer*innen praxisnah verschiedene Szenarien ausprobieren.
13. Makerspace: Kreatives Gestalten mit Strom und Computern
Robert Rymes (Kreismedienzentrum Esslingen) lud die Teilnehmer*innen in den mitgebrachten, mobilen Makerspace ein. Hier konnten sie mit digitalen und analogen Technologien eigene kreative Projekte umsetzen, z.B. kleine Roboter bauen oder LEDs programmieren.
14. EduPool BW: Bildungsmedien auf Abruf
Jochen Keil (Kreismedienzentrum Esslingen) präsentierte die Plattform EduPool BW, ein Medienportal, das Lehrkräften einen einfachen Zugang zu Bildungsinhalten und Werkzeugen ermöglicht. Die Teilnehmer*innen lernten, wie sie die Plattform effektiv für die Unterrichtsvorbereitung nutzen können.
Fazit: Ein Meilenstein für die digitale Bildung
Der Medienbildungstag 2024 am Seminar Nürtingen war mehr als nur eine Tagung – er war ein lebendiges Beispiel für die Zukunft der Bildung und eine eindrucksvolle Demonstration der Potenziale moderner Technologien in der Bildung. Die Kombination aus innovativen Themen, praxisnahen Mitmachangeboten und der Einbindung moderner Technologien machte ihn zu einem Highlight für alle, die sich mit moderner Unterrichtsgestaltung und Medienbildung beschäftigen, und so setzte die Veranstaltung neue Maßstäbe für die Lehrerausbildung und Fortbildung sowie für die Medienbildung in der Grundschule.
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