Ein Tag voller Entdeckungen: Medienpädagogik im KI-Makerspace in Tübingen

Am Donnerstag, den 10. Oktober 2024, hatte eine Gruppe von Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern des Seminars Nürtingen zusammen mit Pädagogik Ausbilder Michael Wünsch die Gelegenheit, im Rahmen ihrer Medienpädagogik-Ausbildung einen ganz besonderen Lernort zu besuchen: den KI-Makerspace in Tübingen. Die Veranstaltung bot nicht nur spannende Einblicke in die Welt der künstlichen Intelligenz (KI) und Technik, sondern war auch ein praktisches Beispiel dafür, wie moderne Technologien den Unterricht und die Medienbildung bereichern können.

Ankunft im KI-Makerspace: Eine Welt voller Möglichkeiten

Schon beim Betreten des KI-Makerspace wurde deutlich, dass dies kein gewöhnlicher Lernort ist. Die Räumlichkeiten strahlten Kreativität und Innovation aus. Nach einer Begrüßung durch Theresia Ziegs folgte eine eindrucksvolle, von Gregor Schulte geführte, Begehung durch das vielfältige Angebot. Von Programmierstationen für Roboter bis hin zu kreativen Bastelstationen für Technikprojekte – der KI-Makerspace präsentierte sich als ein Raum, in dem sich Technik und Kreativität auf faszinierende Weise verbinden.

Workshops: Digitale Technik spielerisch erleben

Der eigentliche Höhepunkt des Besuchs waren die drei praxisorientierten Workshops, die den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern einen tiefen Einblick in die Potenziale von KI und Technik im Bildungsbereich boten.

1. OzoBots: In diesem Workshop mit Magdalena Klausner ging es darum, die kleinen, programmierbaren Roboter kennenzulernen, die sich ideal für den Einsatz im Unterricht eignen. Die Teilnehmer lernten, wie man die OzoBots mithilfe von Farben und einfachen Programmiersprachen steuert und dadurch spielerisch Konzepte wie Logik und Problemlösungskompetenz vermittelt.

2. LED-Lichtwürfel-Herstellung: Dieser Workshop, geleitet von Ronja Trexler, war besonders technikorientiert. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern setzten hier einen LED-Lichtwürfel zusammen und erhielten dabei einen Einblick in das Thema Stromkreise und Elektronik. Das Basteln förderte das Verständnis für physikalische Konzepte, während gleichzeitig der kreative Aspekt nicht zu kurz kam.

3. KryptoKids: Datenschutz ist ein zunehmend wichtiger Aspekt in der Bildung. In diesem Workshop, der von Theresia Ziegs angeleitet wurde, ging es darum, Kindern und Jugendlichen auf spielerische und verständliche Weise die Grundlagen des Datenschutzes näherzubringen. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern lernten, wie man mithilfe eines kindgerechten Spiels den verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten vermitteln kann – eine wichtige Kompetenz in der heutigen digitalen Welt.

Die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KI-Makerspace standen den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite und sorgten dafür, dass die Workshops nicht nur lehrreich, sondern auch sehr motivierend und inspirierend waren.

Actionbound: „Verschollen im Mittelalter“

Nach den inspirierenden Stunden im KI-Makerspace ging es am späten Nachmittag weiter in die Altstadt von Tübingen. Dort wartete ein weiteres Highlight: der ActionBound „Verschollen im Mittelalter“. Diese interaktive und digital geführte “Rallye” führte die Gruppe an geheimnisvolle und interessante Orte in der historischen Altstadt und verband auf unterhaltsame Weise Lernen mit Bewegung und Entdeckung.

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern schlüpften in die Rolle von Forschern, die sich auf die Suche nach Spuren aus dem Mittelalter begaben. Mithilfe von Smartphones und der ActionBound-App mussten sie Rätsel lösen und Hinweise aufspüren, die ihnen den Weg zu den nächsten Stationen zeigten. Diese moderne Art der Stadterkundung bot nicht nur spannende Einblicke in die Geschichte, sondern zeigte auch, wie digitale Tools im Unterricht eingesetzt werden können, um historische Inhalte lebendig zu machen.

Fazit: Ein erfolgreicher Tag der Medienbildung

Die Veranstaltung im Rahmen der “Module Allgemeine Kompetenzfelder”, hier mit dem Schwerpunkt auf die Medienpädagogik, bot den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern nicht nur die Möglichkeit, neue Technologien hautnah zu erleben, sondern auch konkrete Ideen für den Unterricht zu entwickeln. Die Verbindung von Technik, Kreativität und pädagogischen Konzepten zeigte eindrucksvoll, wie wichtig Medienbildung in der Schule ist und wie sie auf spannende Weise vermittelt werden kann.

Der Tag im KI-Makerspace und die ActionBound-Erfahrung in der Altstadt von Tübingen werden den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern sicher noch lange in Erinnerung bleiben – nicht nur als lehrreiche Veranstaltung, sondern als Inspiration für die zukünftige Arbeit im Klassenzimmer.

Michael Wünsch, Seminarschulrat